02. März 2023 – 18 Uhr – Alter Leipziger Bahnhof
80. Jahrestag der Räumung des „Judenlagers Hellerberg”
Aufruf zum Gedenken an die Deportation von Jüdinnen*Juden aus Dresden nach Auschwitz
Wir rufen die Dresdner*innen auf, mit ihrer Teilnahme an der Gedenkveranstaltung am März 2023, 18:00 Uhr am Alten Leipziger Bahnhof (Eisenbahnstraße) der Opfer der Shoa zu gedenken und ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.
In der Nacht vom 2. auf den 3. März 1943 wurde das „Judenlager Hellerberg“ im Norden Dresdens, nachdem es erst im November 1942 zur Konzentration jüdischer Zwangsarbeiter*innen für die Rüstungsindustrie entstanden war, geräumt . Die mehr als 350 Insass*innen des Lagers, darunter 293 Jüdinnen*Juden aus Dresden, wurden zunächst in LKWs eng zusammengedrängt zum Alten Leipziger Bahnhof, dem damaligen Güterbahnhof Dresden Neustadt, verbracht. Dort wartete bereits ein Transport mit mehr als 1.000 Jüdinnen*Juden aus dem Süden und Westen des Reichsgebiets in verdeckten Güterwagen auf sie. Der Zielort des Transports: das Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau.
Noch am Abend des 3. März traf der Deportationszug im Vernichtungslager Auschwitz ein. Nach der gewaltvollen Selektion durch die SS-Wachmannschaft erhielten ca. 50 Jüdinnen*Juden aus dem Lager Hellerberg eine Häftlingsnummer in Auschwitz. Nur 10 von ihnen überlebten das Ende des Nationalsozialismus.
Wie viele andere Geschichten, die Zeugnis über die Verfolgung und Vernichtung der Jüdinnen*Juden in Dresden ablegen, ist auch die Geschichte der Deportation vom 3. März 1943 weitestgehend aus dem Stadtgedächtnis gestrichen. Sinnbildlich hierfür steht der marode Zustand des Alten Leipziger Bahnhof in Dresden, dessen zentrale Rolle bei der Vernichtung von Jüdinnen*Juden nur den wenigsten bekannt ist.
Mit unserer Gedenkveranstaltung am 2. März 2023, dem 80. Jahrestag der Räumung des „Judenlagers Hellerberg“, wollen wir daran etwas ändern. Wir wollen der Schicksale der Deportierten und aller weiteren Opfern des nationalsozialistischen Vernichtungswahns gedenken und unserer Forderung nach einem angemessenen Gedenk-,Begegnungs- und Lernort am Alten Leipziger Bahnhof Ausdruck verleihen. Dieser sollte ebenfalls ein Dokumentationszentrum beinhalten, denn noch immer mangelt es in Dresden an einer adäquaten und nachhaltigen Aufarbeitung der NS-Geschichte der Stadt.
Erstunterzeichner*innen
- Initiative HERZ STATT HETZE
- Bündnis gegen Antisemitismus Dresden und Ostsachsen bei der RAA Sachsen e.V.
- Förderkreis Gedenk- , Begegnungs- und Lernort Alter Leipziger Bahnhof
- Bürgermeisterin für Kultur, Wissenschaft und Tourismus, Annekatrin Klepsch
- HATiKVA e.V.
- Hanse 3 e.V. , David Adam
- Christian C.D.Ludwig-Foundation
- Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., Prof.Dr.Uwe Hirschfeld Mitglied im LV
- Banda Comunale, Michal Tomaszewski
- Stolperstein e.V., Claus Detleff (Vorsitzender)
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