Sachsen hat gewählt!

Demokratie gibt es nicht geliefert – Du musst sie wählen!

Dieser Schriftzug war auf einem LKW der Spedition Radensleben zu lesen. Wir sind dankbar, dass der Geschäftsführer der Spedition, Alexander Rose, am Abend des Wahltages mit einem Redebeitrag bei uns auf dem Theaterplatz dabei war.

Mein Name ist Alexander Rose und ich bin der Gründer und Inhaber der Spedition Radensleben -Transporte GmbH. Mit Krieg bin ich in dieser Stadt nicht groß geworden, sondern mit Frieden.
Und im Oktober 1989, vor 35 Jahren habe ich hier auf diesem Platz mit vielen Dresdnern für Demokratie, Gewaltenteilung, Bewegungsfreiheit und freie Wahlen demonstriert. Gemeinsam ist es uns friedlich gelungen, das alles zu erreichen.

Ein halbes Jahr später habe ich diese neue Freiheit genutzt und eine Transportfirma gegründet. Alles war bestens. Meine Freunde haben in der Neustadt Kneipen eröffnet, wir haben sehr viel gearbeitet, viel gefeiert und konnten endlich reisen und unsere neue Freiheit genießen.

Und dann muss ich was verpasst haben. Denn 2014 standen hier auf diesem Platz tausende unzufriedenen Sachsen. Viele hatten Sorge vor Zuwanderung und vor dem Verlust ihres neuen Wohlstandes.

Seit dem, seit 10 Jahren stellen wir als Radensleben-Transporte gemeinsam mit einem guten Freund, der das Equipment zum „Krach – machen“ hat, Lkws als Bühne denen zur Verfügung, die sich für Demokratie, Menschlichkeit, Respekt, Toleranz und einem sanften Umgang mit unserer Natur einsetzen, zur Verfügung.

Heute nutze ich zum ersten Mal diese Bühne selbst, um meine eigenen Wünsche laut zu formulieren:

1. Bitte hören Sie auf, in diesem unmöglichen rauen Ton miteinander und übereinander zu sprechen.

2. Bitte hören Sie ihren Mitmenschen zu und stellen ihnen Fragen.

3. Bitte engagieren Sie sich! Es gibt immer jemanden dem sie helfen können.

4. Sachsen ist das Bundesland mit der geringsten Beteiligung am Ehrenamt bundesweit. Engagieren Sie sich, gestalten sie unser Miteinander und unsere Demokratie persönlich. Unterstützen Sie Menschen, die aus anderen Ländern kommen und hier neu sind.

5. Und verurteilen sie nicht die, die mit den neuen ein Problem haben. Machen sie diese Nachbarn, Kollegen und Familienangehörige zu ihren Komplizen. Als Gemeinschaft helfen macht viel mehr Spaß

6. Gehen sie respektvoll miteinander um.

Sachsen hat im Bundesvergleich den ältesten Altersdurchschnitt. Seit der Wende haben ca. 650.000 junge Sachsen unser Bundesland verlassen. Wenn ich über Fachkräftemangel spreche, weiß ich sehr gut, worüber ich rede. Wenn wir wieder in ein gutes Miteinander kommen gelingt es uns bestimmt diese Abwanderung zu stoppen und zugezogene gut zu integrieren.